Engadiner Torte

Bei der Bündner Nusstorte prägt die Walnuss den Geschmack, bei der Engadiner Torte spielt die Mandel eine tragende Rolle – in Form von gehobelten Scheibchen, wie sie typisch für Florentiner sind.

Charakteristika

Sie besteht aus drei Komponenten: Mürbeteig (Boden), Buttercrème (Füllung) und Florentiner (Deckel). Dazwischen kann eine zweite oder gar eine dritte Schicht Mürbeteig liegen. Basis: Man streicht auf den Boden eine Schicht Buttercrème (Butter, Mandelmasse, Vanille, Kirsch) und legt den Florentinerdeckel darauf (Rahm, Butter, Glukose, Honig und Zucker aufkochen, dann gehobelte Mandeln, Pinienkerne, Korinthen, Orangeat und Zitronat einrühren, und am Ende knusprig backen). Mit Krokant (Rand) und Puderzucker (evtl. mit Schablone) bestreuen zwecks Dekor und Abrundung des Geschmacks. Die Engadiner Torte gehört seit 2009 zum kulinarischen Erbe der Schweiz.

Kultur und Geschichte

Im Vergleich zu all den ausgewanderten Bündner Zuckerbäckern spielte Oscar Kochendörfer aus Württemberg die Rolle des Exoten – er war ein Zuwanderer. 1896 eröffnete er in Pontresina eine Bäckerei. Niemand hatte auf ihn gewartet, und so musste er sich etwas einfallen lassen, um wahrgenommen zu werden. Die Engadiner Nusstorte war Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt und wurde in vielen Bäckereien angeboten, deshalb wollte Kochendörfer etwas Eigenes und kreierte die Engadiner Torte.

Die Bäckerei Kochendörfer wird heute in dritter Generation geführt. Allerdings wurde sie mittlerweile erweitert zu einem touristischen Betrieb, dem Hotel Albris. Engadiner Torten gibt es auch in anderen Geschäften (auch von ehemaligen Lernenden Kochendörfers) als Kopien oder Variationen.

Vorkommen und Verbreitung

  • Engadin und Südtäler

Im Engadin im Speziellen und in Graubünden im Allgemeinen. Die Engadiner Torte wird in die ganze Schweiz verschickt.