Ribelmais

Mitte des 19. Jahrhunderts war der Ribelmais die wichtigste Anbaufrucht. Im Spätherbst wurde geerntet und die ganze Familie half, die Kolben von den Lieschblättern zu befreien. Je nach Dialekt und Region nannte man dies «Schelfera», «Usschella», «Uszüha» oder «Hülschete».

Charakteristika

Mitte des 19. Jahrhunderts war der Ribelmais die wichtigste Anbaufrucht. Im Spätherbst wurde geerntet und die ganze Familie half, die Kolben von den Lieschblättern zu befreien. Je nach Dialekt und Region nannte man dies «Schelfera», «Usschella», «Uszüha» oder «Hülschete». Die Kolben wurden anschliessend zusammengebunden und über mehrere Monate auf dem Estrich zum Trocknen aufgehängt. Mit einem sogenannten Maisrebler wurden die Körner von den Kolben abgeraspelt. Entlang des Rheins befanden sich viele Mühlen, wo die Körner schliesslich hingebracht wurden. Aus dem Mehl wurde Ribel bzw. Türggenribel sowie das Türggenbrot hergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand der Ribelmais nach und nach vom Speiseplan und auch von den Feldern. Nachdem 1998 gerade noch vier Hektaren angebaut wurden, wird heute, dank des 1998 gegründeten Vereins Rheintaler Ribelmais, auf einer Fläche von 65 Hektaren wieder Ribelmais angebaut.

Verwendung

Der Rheintaler Ribelmais ist als fein und grob gemahlen sowie in Form von Tortillachips erhältlich.

Traditionellerweise wird aus dem Ribelmais sogenannter Ribel zubereitet. Dazu wird feiner Ribelmais mit Milch, Wasser und Salz aufgekocht und anschliessend mind. drei Stunden zugedeckt gequollen. Anschliessend wird der Mais in einer Bratpfanne mit viel Butter «geribelt», das heisst, es wird so lange umgerührt, bis sich goldbraun geröstete Krümelchen bilden. Ribel wird zusammen mit Milchkaffee, Apfelmus oder Zwetschgenkompott gegessen.