Polenta-Chips.

Chips aus den Alpen

Berge
Im mexikanischen Restaurant traf man sie ursprünglich an, die dreieckigen Maischips. Innovative Schweizer Bauern haben das Potenzial erkannt. Nun gibt es auch Polenta-Chips aus dem Bündnerland.

Linsen, Buchweizen, Emmer. Georg Blunier und Claudia Hanimann vom Biohof Dusch im Domleschg haben es sich zur Aufgabe gemacht, Ackerkulturen, die es schon früher im Bündnerland gegeben hat, wieder auszuprobieren. Vor allem für die «Berglinsen» ist der Biohof Dusch mittlerweile bis ins Unterland bekannt. Irgendwann begannen sie sich auch mit dem Mais zu befassen. Der Anbau hat Tradition im Bündnerland. Sogar für den Anbau im Domleschg gibt es Quellen und Versuche. Vorerst aber haben Blunier und Hanimann gemeinsame Sache mit einem befreundeten Bauern in der Bündner Herrschaft gemacht. Jürg Adank baute letztes Jahr eine halbe Hektare Mais an für die Chips-Produktion. Sein Hof «Adanks kleine Farm» in Fläsch liegt auf 550 Metern Höhe, während der Biohof Dusch doch auf knapp 900 Metern über Meer liegt. «Ich finde es eigentlich sehr schön, dass wir mit anderen Landwirten und Landwirtinnen zusammenarbeiten können, so dass jede und jeder anbauen kann, was an seinem Standort gut wächst», erzählt mir Georg Blunier. 

Für das Chips-Projekt haben sich zwei Bauernhöfe gefunden, die beide schon bekannt sind für innovative Landwirtschaft. Auf «Adanks kleiner Farm» wächst etwa auch Bündner Safran. Und den Biohof Dusch kennt man  für ihre pflanzenbasierten Rohstoffe. Der Innovationsgeist bedeutet manchmal auch Rückschläge. Leinen etwa haben Blunier und Hanimann auch schon anzubauen versucht, aber die Unkrautbildung war viel zu stark und sie haben es wieder aufgegeben. «Alte Getreidearten funktionieren gut», erklärt Blunier. So wachsen jedes Jahr mehrere Hektaren Emmer und Buchweizen auf den Feldern im Domleschg. Unten, in Fläsch, ist gegen Ende Oktober Erntezeit für den Mais. Weil die Menge zu klein ist für die klassische Abgabe in einer Getreidesammelstelle, müssen Adank und Blunier die Körner selber trocknen. Auch bei der Reinigung sind sie noch am Pröbeln. Produzieren lassen sie die Chips bei Christian Lütolf in Rheintal. Ausser Mais und wenig Salz hat es nur Bio-Sonnenblumenöl dran. «Die Chips sind etwas dicker als andere», sagt Blunier. «Und sie haben Vollkornqualität.» Das Resultat überzeugt: Die Chips schmecken frisch, haben einen guten Biss und sind eine schöne Bereicherung für den nächsten Apéro.

Nicht nur die Tortilla-Chips können eingebündnert werden, sondern auch die Salsas dazu. Auf dem Biohof Dusch gedeihen nämlich auch Bündner Tomaten. Und Chili gleich dazu. Ab etwa Mitte oder Ende Juli findet man das Gemüse für die hausgemachte Salsa im Hofladen. Und schon haben Sie beim nächsten Apéro einen schönen Bündner Snack zu reichen.

Die Bündner Mais-Chips sind erhältlich in den Hofläden des Biohofs Dusch in Paspels und bei «Adanks kleine Farm» in Fläsch.