Blog 16.02.2024

Bio-Lebensmittel-Hanf von AlpenPionier

AlpenPionier
Willkommen in der Welt der nachhaltigen Innovation: AlpenPionier setzt neue Massstäbe in der Kulinarik mit Bio-Hanf aus Graubünden. Tauchen Sie ein in die Geschichte hinter den regionalen Schätzen, die unsere Esskultur bereichern und die Natur ehren.

Sandra Meli, Marketing & Projekte graubündenVIVA hat bei Carlo Weber von AlpenPionier nachgefragt. / 16. Februar 2024

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Bio Lebensmittel Hanf anzubieten?

Wir sind und waren drei enthusiastische Gründer mit grossem Interesse an heimischen und ökologischen Lebensmitteln. Durch Zufall hat jeder für sich Hanfnüsse als Lebensmittel kennengelernt. Die wertvollen Inhaltsstoffe und die ökologisch sehr vorteilhafte Kultivierung hatte uns sofort überzeugt, dass dieses Lebensmittel überhaupt einen Platz und einen grösseren Platz in den Lebensmittelregalen der Schweizer Märkte haben sollte. Nach Recherche sahen wir wie über Jahrhunderte bis vor etwas über 70 Jahren die Pflanze mit ihren vielen Nutzen «Gang und Gäb» in der Schweiz und vor allem in Graubünden war. So war klar, Lebensmittel-Hanf ist hier problemlos auf Äckern anzubauen, zu ernten und zu verarbeiten. Das wollten wir dann umsetzen! Und machten uns daran die erste moderne Wertschöpfungskette in der Schweiz aufzubauen.

Wo wächst euer Hanf und wie viel erntet Ihr jährlich?

Die hauptsächliche Ernte fällt im Bündnerland an. Verteilt auf verschiedene Bauern in verschiedenen Tälern. Aus logistischen und kooperativen Gründen, bauen auch Bauern im Rheintal, v.a. in Liechtenstein Lebensmittel-Hanf an. Die Ernte ist also gesamtheitlich aus der Region. Die Erntemengen schwanken je nach Bedarf von Lebensmittelmarkt-Seite her. Wir verarbeiten ca. 25-30 Tonnen Hanfnüsse im Jahr zu verschiedenen Lebensmitteln. Verarbeitet werden die Nüsse dann bei uns in der Produktion in Zizers.

Erzählst du uns die Geschichte, wie ihr euch als Pioniere gefunden habt?

Wir waren zwei enthusiastische Lebensmittelingenieure, ein Gärtner und ein Profisportler. Kurz darauf kam dann die Spitzen-Alpenköchin Rebecca Clopath dazu. Wir kannten uns teilweise schon oder haben uns über die Hanfnuss kennengelernt. Mittlerweile sind wir seit sechs Jahren mit der Firma unterwegs und konnten sehr viel aufbauen und die Hanf-Lebensmittel in viele Regale bringen. Unsere personelle Zusammensetzung hat sich über diese Zeit auch gewandelt und die ursprüngliche Besetzung ist heute anders. So organisch wie die Hanfpflanze, wächst AlpenPionier.

Was bedeutet euch das Bio-Label?

Es war von Anfang an klar, dass wir eine neue Wertschöpfungskette in der Schweiz aufbauen werden. Mit unseren ethisch-moralischen Werten wollten wir dies unbedingt so ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll wie möglich gestalten. Von daher war die ausschliessliche Bioproduktion von Beginn weg wichtig und ist es nach wie vor. Mit der Zertifizierung zum Label möchten wir dies klar aufzeigen und bieten so den Mehrwert im Lebensmittel dem Endkunden mit. Da spielt auch unsere regio.garantie-Zertifizierung eine wichtige Rolle.

Welches sind eure mittelfristigen Ziele?

Wir sind weiterhin mit grossem Elan daran den Lebensmittel-Hanf weiter in die Lebensmittelwelt zu bringen und dort zu festigen. Wir konnten bereits viel bewirken und viele Kunden gewinnen. Die Bekanntheit von Hanfnüssen steigt und bringt auch mehr ausländische Konkurrenz in die Regale. Einen Preiskampf können wir mit Schweizer-Bioproduktion nicht bieten und konzentrieren uns auf die Qualität und die Mehrwerte Regional, Schweiz und Bio. Um die Bekanntheit noch weiter zu vergrössern, gehen wir vermehrt die Gastronomie an. Denn diese zeigt der Schweizer Bevölkerung was für leckere Gerichte und Rezepte mit den Hanf-Lebensmitteln möglich sind.

Was ist der Unterschied zwischen Hanfnüssen und Hanfsamen?

Es ist dasselbe. Botanisch sind die Nüsse die Samen der Hanfpflanze. Die bestehen aus einem weichen, fett- und proteinreichen Kern mit Schale drumherum. Wie alle Nüsse. Wir möchten aber von Lebensmittel berichten und verwenden den Begriff «Nüsse» lieber als «Samen». Letzteres steht für etwas das zum Aussäen und Anpflanzen von Pflanzen steht. Zumindest unsere Ansichtsweise. Ist jedem/r natürlich selbst überlassen, welches Wort zu verwenden ist.

Gibt es weitere Hanf-Produkte, die ihr gerne anbieten möchtet?

Wir hatten bereits einige zusätzliche Produkte wie Pasta, Bier und Riegel hergestellt und angeboten. Unsere Produktepalette wächst und schrumpft also immer mal wieder. Neue Ideen haben wir einige in der Schublade oder Entwicklung. Im richtigen Moment testen wir die eine oder andere und finden heraus ob die Lebensmittel am Markt Anklang finden. Falls dies gelingt, bleiben sie natürlich, andererseits beenden wir die die weniger Abnehmer finden gezielt wieder. Da sind wir pragmatisch wirtschaftlich unterwegs.

Welches ist für dich die beste Eigenschaft des Hanfs?

Seine vielfältigen Rohstoffe, die aus dieser Pflanze entstehen und für uns Menschen verwendbar sind. Lebensmitteln aus den Samen und Blättern, Baumaterialien und Textilien, Seile etc. aus den Fasern des Stängels und viele weitere Produkte aus dem Holzanteil im Stängel. Zudem noch phyto-medizinische Produkte aus den Blüten. Dann geht’s noch weiter mit Wertstoffen für Kosmetik, Tiernahrung etc.

So eine Vielfalt aus einer Herkunft ist eher selten. Das bringt für alle diese Zwischenprodukte und Endprodukte einen sehr guten ökologischen Fussabdruck.

Schmeckt Schweizer Hanf anders als ausländischer Hanf?

Ja sicher. Schweizer Boden und Handarbeit schmeckt man natürlich heraus! Nein Scherz beiseite. Der Geschmack wird über die verwendeten Sorten der Pflanze und der Verarbeitungsqualität gegeben und beeinflusst. Arbeitet ein ausländischer Produzent gleich wie wir, dann schmecken die Hanfnüsse genau gleich. Für Kunden spielt jedoch auch die Herkunft und die damit unterstützte Wertschöpfungskette beim Kaufentscheid mit.

Welches Lebensmittelhanfprodukt hast du in deinem Leben als erstes probiert und wie hat dir der Geschmack gepasst?

Das war Hanföl. Ehrlich gesagt war mir dieses anfänglich leider etwas zu bitter. Mit der Zusammensetzung der Fettsäuren war mir dann auch klar wieso. Umso mehr essenzielle Fettsäuren (mehrfach ungesättigte Fettsäuren) in einem Öl sind für eine gewisse Bitterkeit verantwortlich. Das kennen die, die es degustiert haben oder auch Leisamenöl konsumieren. Doch Bitterstoffe bekommt man durch vermehrtes Einbinden in die Ernährung zunehmenden «gerne». Schnell wurde unser Ziel, dass wir auf Anhieb besser schmeckende Hanf-Lebensmittel anbieten möchten und kamen so auf KinoHanf, geschälte Hanfsamen etc. UND am Öl haben wir natürlich gearbeitet, um dessen Pressung so zu verbessern, dass die Bitterkeit mehr in den Hintergrund rückt und der nussige Geschmack vorherrscht.